Kants Apriori - Teil 1
Kant versuchte zu beweisen, welche Grundsätze bzw. Prinzipien des Verstandes vom Subjekt in die Phänomene hineingetragen werden. Damit wollte er die Physik auf eine apodiktisch sichere Grundlage stellen.
Kant versuchte zu beweisen, welche Grundsätze bzw. Prinzipien des Verstandes vom Subjekt in die Phänomene hineingetragen werden. Damit wollte er die Physik auf eine apodiktisch sichere Grundlage stellen.
Das Unerkennbarkeitspostulat hinsichtlich der äußeren Realität und die (transzendentale) Subjektivität der Anschauungsformen sind wichtige Eckpunkte der kantschen Erkenntnistheorie. In der Fachliteratur hat dies zu zahlreichen immanenzkritischen Überlegungen geführt, die keineswegs durchweg zustimmend sind.
Ein Wahrnehmungsbericht ist nach dem berühmten Philosophen Kant kein Bericht über die reale Außenwelt. Nach ihm könnten wir in einer Art "Matrix" leben. Die Möglichkeit, dass uns eine "rote Pille" daraus befreite, wäre prinzipiell ausgeschlossen.
In der heutigen Wissenschaft spielt dieses Prinzip vor allem beim Postulieren unbeobachtbarer Objekte oder Prozesse eine Rolle, mit deren Hilfe beobachtbare Sachverhalte erklärt werden sollen. Welche Aussagen hierbei jeweils sparsamer sind, lässt sich ohne eingehende Analyse jedoch nicht so einfach sagen...
Über Holm Tetens: "Gott denken: Ein Versuch über rationale Theologie"
In seiner Monographie "Gott denken: Ein Versuch über rationale Theologie" vertritt Holm Tetens das Konzept eines absolut freien, unvorhersagbaren Willens. Philosophen beschäftigen sich schon lange mit dem Problem der Willensfreiheit. Der Begriff der indeterminierten Freiheit erweist sich jedoch als inkohärent.
Mit dem Artikel "Esoterik durch die Hintertür" glossiert Timm Grams einige aus seiner Sicht problematische Entwicklungen in der GWUP. Reichhaltige Formulierungseinfälle verhelfen der Grams'schen Kritik im weiteren Verlauf zu effektvollen Spitzlichtern.
Vielleicht hat der Erfolg der Neurowissenschaften bei einigen Geisteswissenschaftlern ein gewisses Revierverhalten ausgelöst. Analog des umstrittenen Prinzips der Gouldschen "Nonoverlapping Magisteria", welches die Zuständigkeitsbereiche von Religion und Wissenschaft separiert, liegt es nahe, die Zuständigkeit der Geisteswissenschaft für den Geist und der Neurowissenschaft für die Physis festzulegen. Die historische Zwangsliaison der Geisteswissenschaft mit der Religion und ihrem Leib-Seele-Konzept scheint sich ebenfalls ganz zwanglos in dieses Paradigma einzugliedern. Geisteswissenschaftler äußern immer wieder heftige Kritik an dem Konzept, dass mentale Vorgänge mit physischen identisch seien.
Anonymous
Eine konsequent naturalistische Haltung, die Theorien und Erfahrungen aus den Naturwissenschaften ernst nimmt, erfährt auch heute noch engagierte Kritik.
In "Über die Natur der Dinge" präsentieren der Physiker und Philosoph Mario Bunge und der Biologe Martin Mahner ein Denksystem des philosophischen Materialismus, nach dem nur konkrete, dinghafte Gegenstände real sind. Bei den idealististen oder spiritualistischen Gegenpositionen nimmt man hingegen auch immaterielle Ideen, entkörperlichten Geist oder übernatürliche Wesenheiten als existent an. Materialistische Positionen in der Nachfolge der Charvaka-Philosophen und der griechischen Atomisten werden öfters kritisiert, was sicher nicht zuletzt damit zusammenhängt, dass menschliche Bedürfnisse nach absolutem Sinn, unbedingten Gründen, letzten Prinzipien, einem vom Körper unabhängigen Geist oder einer herausragenden Rolle des Menschen im Kosmos nicht mehr ontologisch unterfüttert werden.